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Der philosophische Pfad des Wortes

 Es gibt Momente im Leben, die wie leise Wegweiser wirken – unscheinbar und doch von tiefer Bedeutung. Es sind jene Augenblicke, in denen wir plötzlich innehalten, sei es am Beginn eines neuen Abschnitts oder angesichts einer unerwarteten Herausforderung. In solchen Zeiten stellt sich die Frage, wie wir weitermachen wollen, welche Richtung wir einschlagen. Ein Vorsatz entsteht, fast wie von selbst.

 

Er ist mehr als ein Gedanke oder eine Absicht – vielmehr ein Leuchtfeuer im Nebel der Unsicherheit, das uns durch unbekannte Gefilde führen soll.

Manchmal scheint es, als sei es das Leben selbst, das uns in diesen Augenblicken zur Selbstbetrachtung drängt. Wie ein Spiegel enthüllt es uns nicht nur unsere Stärken, sondern auch die Sehnsüchte, die wir tief in uns tragen.

Diese innere Rückbesinnung gebiert Vorsätze, die das Fundament neuer Wege bilden. Sie entspringen den Lektionen unserer bisherigen Reise und sind ein stilles Versprechen an uns selbst – ein Signal, dass wir bereit sind, das Alte hinter uns zu lassen und uns mutig dem Ungewissen zuzuwenden.

 

Das Buch meines Lebens in drei Akten

Mein Leben gleicht einem Buch, dessen Kapitel sich immer weiter entfalten. Dabei begleiten mich drei grundlegende Abschnitte: der VOR-Satz, der Mittelsatz und der Nachsatz. Diese Phasen symbolisieren den Kreislauf von Beginn, Entwicklung und Reflexion, der sich ständig wiederholt und dennoch jedes Mal anders ist.

 

 

Der VOR-Satz: Ein Neubeginn voller Möglichkeiten

Am Anfang jeder Reise steht der VOR-Satz, ein Moment der Klarheit, in dem Träume und Visionen Gestalt annehmen. Es ist der Punkt, an dem ich mich frage, wohin ich gehen möchte und welche Ziele mir wirklich wichtig sind. Diese Zeit fühlt sich an wie das Erwachen an einem neuen Morgen – voller Energie und Erwartungen. In diesem Stadium entwerfe ich Pläne und setze Prioritäten. Doch nicht immer ist alles sofort greifbar.  Zeitweise bleibt die Zukunft vage, als wolle sie mir die Freiheit geben, mich später neu zu entscheiden.

 

Dieser erste Schritt ist wie ein inneres Bekenntnis, das mich antreibt. Er erinnert mich daran, dass ich der Architekt meines Lebens bin. Die Möglichkeiten scheinen grenzenlos und  ich trage die Verantwortung, diese Leere mit Sinn zu füllen.

 

Der  MITTEL-Satz: Leben im Hier und Jetzt

Wenn ich mich im Mittelsatz wiederfinde, stehe ich mitten im Fluss des Lebens. Hier wird meine Entschlossenheit geprüft. Die Herausforderungen des Alltags zwingen mich dazu, flexibel und wachsam zu bleiben. Ideale und Realität prallen aufeinander und  es zeigt sich, ob ich meinen inneren Werten treu bleibe. Dies ist keine einfache Phase, denn sie fordert mich heraus, gleichzeitig loszulassen und festzuhalten – loszulassen, was nicht mehr dienlich ist und  festzuhalten an dem, was mir wirklich wichtig ist.

 

In diesen Momenten spüre ich oft, wie das Leben selbst mich fordert, präsent zu sein. Hier entscheidet sich, ob ich meine Träume tatsächlich lebe oder mich in der Routine verliere. Es ist ein Tanz zwischen Beständigkeit und Veränderung und  gerade diese Spannung macht die Gegenwart so lebendig.

 

 

Der NACH-Satz: Rückblick und Erkenntnis

Der Nachsatz schließlich ist die Zeit der Reflexion. Hier stehe ich an einer Weggabelung zwischen dem, was war und  dem, was noch sein könnte. Ich schaue zurück und frage mich, was ich erreicht habe, welche Erfahrungen mich geprägt und welche Lektionen mich weitergebracht haben. Diese Rückschau trägt oft eine besondere Schwere in sich – nicht im negativen Sinne, sondern als sanfte Melancholie des Gewesenen.

 

Die Erinnerungen an vergangene Erfolge und Niederlagen werden zu einem Teil meines inneren Schatzes. Sie helfen mir, den Wert des Erlebten zu begreifen und gleichzeitig zu erkennen, was ich loslassen darf. Es ist eine Phase stiller Weisheit, in der ich mich selbst mit anderen Augen betrachte – gereifter, nachdenklicher, aber auch hoffnungsvoller.

 

 

Die Harmonie des Lebenszyklus

Diese drei Akte – der VOR-Satz, MITTEL-Satz und NACH-satz – sind keine strikt getrennten Abschnitte, sondern fließen ineinander. Gemeinsam formen sie den Rhythmus meines Lebens, ein fortwährender Zyklus aus Vision, Umsetzung und Rückbesinnung. Die Frage, die dabei immer wiederkehrt, ist: Wie kann ich mich weiterentwickeln, ohne die Essenz meines Selbst zu verlieren?

 

In dieser Bewegung finde ich die tiefe Bedeutung meines Seins. Jeder Vorsatz, den ich fälle, jede Herausforderung, der ich begegne und  jede Reflexion, der ich mich hingebe, ist Teil eines größeren Ganzen. Es ist ein Dialog zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – ein ewiger Tanz der Möglichkeiten, der mich dazu einlädt, mein Leben bewusst und schöpferisch zu gestalten.

 


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